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Earthdawn - Soundtrack I (MP3) als Download kaufen
Verlag: Ulisses Spiele
von Roger L. [Häufiger Rezensent]
Hinzugefügt am: 06/04/2016 04:38:58

http://www.teilzeithelden.de/2016/04/29/angehoert-earthdawn-soundtrack-i-auf-in-die-wildnis-von-barsaive/

Fantasy-Soundtracks sind nicht einfach zu erstellen. Als Komponist sollte man zumindest marginal mit der Welt, die man vertonen, oder besser mit Klängen untermalen, soll, vertraut sein. Den Hintergrund kennen und eine gute bis klare Vorstellung davon haben, was man da eigentlich mittels Melodien beschreiben soll. Wollen wir doch mal sehen, ob dies Jan Haak und Konstantin Kazantzis mit dem Score zu Earthdawn gelungen ist.

Tracks

Track 01 – The Might Of Thera

Thera, das magische Reich der Menschen. Großmächtiges Imperium und bedrohlicher, unberechenbarer Feind in der Ferne. Der Track erinnert in seinen ersten Takten durchaus etwas an Basil Poledouris' Conan Preludium und bringt somit das Gefühl von „High/Epic Fantasy“ schon sehr gut mit sich. Die schweren, rhythmischen Trommeln und Percussions gemahnen an große Armeen und die Trompeten und Chöre künden von majestätischen Aufmärschen und herrschaftlichen Ansprüchen.

Track 02 – Lament Of Thorns

Die Blutelfen. Kaum eine Rasse birgt ein tragischeres Schicksal als die einst hoch angesehenen und mächtigen Elfen, die, um den Schrecken der Plage zu entgehen, einen grausamen Preis zahlten. Tief kann ein mächtiges Volk fallen, und diese „Klage der Dornen“ verdeutlicht dies nur zu gut. Hervorragende Vokalistinnen singen ein Klagelied, getragen von dumpfen Trommeln und tiefen Streichern. Großartige Stimmung, um eine Audienz bei Königin Alachia zu untermalen.

Track 03 – Fire And Rage

Dieser Track beginnt beinah traditionell, mit Tambourinen und Schellen, schlägt dann aber früh in eine schnelle, von Männer und Frauen Chören unterstützte Melodie um. Diesevermittelt zwar meiner Meinung nach nicht wirklich Feuer und Wut, dafür ist sie nicht „kraftvoll und hektisch“ genug, aber dennoch bringt sie ein gewisses Helden-Feeling mit sich. Ein episches Duell zwischen NPC und SC könnte hiermit sehr gut untermalt werden.

Track 04 – Ashes And Smoke

Dunkelheit, Nebel, seltsames Flüstern umgibt die Gruppe. Irgendetwas ist dort draußen …

Ein herrlicher Stimmungstrack, der es durchaus versteht eine Gänsehaut zu verursachen. Die Stimme der Vokalistin bringt eine melancholische Note mit sich, die durch das relativ fröhliche Flötenspiel gen Ende noch unterstützt wird. Ein niedergebranntes Dorf, was hat dieses Leid verursacht? Es gilt die Ruinen zu erforschen, Sümpfe zu durchqueren und sich den geisterhaften Gestalten im Nebel zu stellen.

Track 05 – Steel And Blood:

Wenn Trolle einen Song bräuchten, hier ist er. Tiefer Kehlkopfgesang gepaart mit wuchtigen Trommel- und Paukenschlägen, epischen Posaunen und Hörnern. Dumpf und kraftvoll, unterstützt von Leiern und sogar einer Maultrommel. Großartig!

Track 06 – Wisdom Of The River People

Ein schöner Hintergrundtrack, exotisch und leichtgängig. Gute Musik, um eine nicht näher spezifische Szene zu untermalen. Kann zum Beispiel auf dem Markt oder bei zivilisierten Gesprächen mit NSC vor sich hin dudeln. Ist ganz hübsch, aber ruft nun keine eindeutigen Bilder in mir hervor.

Track 07 – Jugglers And Thieves

Ein klassischer „Mittelaltermarkttrack“, langsam beginnend und dann zu einer schnelleren Melodie wechselnd. Flöte, kleine Trommel, Gitarre und Schalmei bringen Jahrmarktstimmung auf, bei der die SC auf ihre Geldbeutel achten sollten.

Track 08 – Haven

Ruhige Klänge, sanft und etwas getragen. Harvenspiel und Bratschenklang vermitteln eine gediegene Atmosphäre. Leise Gesänge im Hintergrund beruhigen die Seele. Diesen Track würde ich z.B. einsetzen, wenn die Gefährten nach langer, abenteuerlicher Reise heimkehren, ein teures, öffentliches Bad besuchen oder ähnliches und sich oder anderen von ihren Taten erzählen.

Track 09 – Pulling a Valvidius

Der „Sneaktrack“ des Albums. So was darf natürlich in keinem guten Werk fehlen. Wenn der Dieb mal wieder die Gruppe dazu verleitet hat, hinter ihm her durch eine Villa,oder einen alten Kear zu schleichen, ist dieses Stück genau das richtige. Und wir ziehen unseren Hut vor der schönen Einbindung des „legendären“ Hintergrundes im Titel.

Track 10 – Rooftop Chase

Über die Dächer der Stadt geht die wilde Hatz. Von Giebel zu Flachdach, zu Burgzinne und Stadtmauer. Ja, dazu kann man sich eine Verfolgungsjagd durch eine nächtliche Stadt sehr gut vorstellen. Schnelle Rhythmen und wummernde Pauken sowie eine „hektisch“ eingespielte, atemlose Flöte vermitteln hervorragend die Geschwindigkeit einer solchen Jagd.

Track 11 – Ale And Good Company

Natürlich darf auch ein Tavernenlied nicht fehlen. Was wäre denn eine Fantasy-RPG-Gruppe ohne einen zünftigen Abend in einer Taverne am Wegesrand oder in Dorf und Stadt? Ähnlich wie schon zuvor der Jahrmarkttrack, vermittelt dieses Stück eine schöne Atmosphäre, die bei Gesprächen oder anderen Gegebenheiten in der Kneipe gut im Hintergrund dudeln kann, ohne störend zu wirken.

Track 12 – Under The Mountain

Dieses Stück ist unerwartet „hell“, mit seinen sanft gezupften Saiten und hellen Chören. Zwar stampfen Pauken und tönen tiefe Posaunen, doch trotz der getragenen Melodie wirkt das Stück nicht düster. Eher beschwört es Bilder einer Tropfsteinhöhle, die nach und nach vom Licht der Fackeln erhellt wird. Zarte Gebilde aus Kalk und sanft plätscherndes Wasser, funkelnde Kristalle, die ein Geheimnis bergen.

Track 13 – King Of Stones

Majestätisch und erhaben, Posaunen und Chöre, schwere Streicher und Glocken. Dies passt zu Zwerg sowie Obisdianer. Wer dem König der Steine begegnen will, muss wahrlich Heldenhaftes vollbracht haben.

Track 14 – In The Ruins

Hier haben wir nun die düsteren Ruinen, unheilschwanger und voller bedrohlicher Schatten. Wer weiß, was aus diesen alten Gemäuern hervorkommen kann, um die Gruppe ins Unglück zu stürzen? Vorsichtig weitergehen, niemand ahnt, was hinter der nächsten Ecke lauert. Den Einsatz des Hackbretts finde ich besonders gelungen. Es erzeugt einfach eine einzigartige Atmosphäre.

Track 15 – Onwards To Battle

Aahhhh, episches Schlachtengetümmel und heldenhaftes Anstürmen gegen den übermächtigen Feind! Wuchtig und treibend kommt das volle Orchester daher und stimmt die Helden auf große Taten ein. Ob Luftschlacht oder epischer Feldzug am Boden, beides ist hier gut bedient. Und erneut erinnern manche Passsagen ein wenig an Conan der Barbar.

Track 16 – The King Fares North

Hierzu habe ich eine klassische See- oder Feuerbestattung vor Augen. Das Schiff, auf welchem der verstorbene König (oder gar ein SC) aufgebahrt liegt, treibt langsam hinaus auf die Wasser der Bucht, die Helden stehen mit gesenkten Köpfen am Ufer. Schließlich nimmt einer von ihnen den Bogen zur Hand, entzündet einen Pfeil und lässt ihn über die Wasser fliegen. Hin zum Öl getränkten Scheiterhaufen auf dem Schiff … Herrliche Stimmung, die manch großem Hollywood-Score das Wasser reichen kann.

Track 17 – Earthdawn Suit

Unheimliches Flüstern erfüllt die Luft, schaurige Hörner und Stimmen verwirren die Sinne, doch die brachialen Posaunen und Pauken vertreiben die Angst und lassen Heldenmut aufkommen. Nach einem Moment der Stille donnern sie dann erneut los und treiben das Herz voran zu neuen Taten und Abenteuern! Auch wenn hier erneut Conan Pate stand, so passt es hervorragend zum Setting der „barbarischen“ High Fantasy.

Emotionalität & Verwendbarkeit

Ich für meinen Teil denke, dieser Score ist durchweg gut einzusetzen. Wenngleich er auch an der üblichen Stelle krankt: Die Stücke sind schön, doch leider oft zu kurz für meinen Geschmack. Einmal wünsche ich mir einen Score, der nicht gezwungenermaßen geloopt werden muss, um eine Szene zu untermalen. Doch tut dieser Umstand der Qualität des Gesamtwerkes keinen Abbruch. Die Stücke sind stimmungsvoll und passend arrangiert. Mehr dazu im Fazit.

[box] Jan Haak und Kostas Kazantzis arbeiten schon seit 2013 als X-Score zusammen. Mit diesem Projekt haben sie bereits erfolgreich einige Alben veröffentlicht, von denen wir auch bereits einige hier besprochen haben. Jan war lange Teil der Mittelalter-Folk-Band „Capud Draconis“ und verfügt daher über ein großes Repertoire an entsprechenden Instrumenten, die er im heimischen Studio aufnimmt und zusammen mit Kostas, einem professionellen, preisgekrönten Musiktechniker abmischt, produziert und zu ihrem einzigartigen Sound zusammenfügt.[/box]

Preis-/Leistungsverhältnis

Absolut angemessen! Für relativ kleines Geld erhält man eine tolle Auswahl an passenden Tracks, die sich selbstverständlich nicht nur in Earthdawn-Runden einsetzen lassen, aber dennoch einen ganz eigenen Charme und Stil mit sich bringen.

Erscheinungsbild Cover/Verpackung

Earthdawn X-Score Cover Rezension MusikDas Cover zeigt einen sein Schwert schulternden Obsidianer im Vordergrund und eine Elfenkriegerin mit Speer etwas dahinter, vor der Kulisse eines Berges, über dem fliegende Festungen schweben. Im Booklet befindet sich noch ein schönes Bild eines von zwei Wölfen flankierten Magus vor verzierten Steinsäulen.

Bonus/Downloadcontent

Nicht vorhanden.

Fazit

Ein RP-Game-Soundtrack muss große Erwartungen erfüllen. Vor allem viele. Er muss möglichst jedem Spieler am Tisch gefallen, damit sich nicht einer oder gar mehrere irgendwann aufregen, weil ihnen die Ohren bluten. Loops müssen eingängig und unaufdringlich gestaltet sein, damit sie nicht an den Nerven der Spieler zerren und dennoch spannend und interessant genug, um zu unterhalten und die Stimmung zu unterstützen, die der der Spielleiter in seiner Erzählung aufzubauen versucht.

Denn das gehört für mich zu einem guten Soundtrack dazu. Seine Musik muss nicht nur Bilder bzw. Vorstellungen begleiten, sie muss auch unterstützend wirken und im Zuhörer selbst etwas auslösen. Muss Bilder vor den geistigen Augen von Spielleiter und Spieler entstehen lassen und helfen, die beschriebene Szene zu „erleben“. Steel And Blood, Pulling A Valvidius und The King Fares North sind meine Favoriten und regen die Fantasie hervorragend an. Auch Rooftop Chase hat es mir angetan, durch seinen Tempowechsel zum Rest des Scores sticht es hervor und die verspielte Flöte macht die Szenerie zu einem Katz-und-Maus-Spiel zwischen den SC und NSC.

Der größte Teil des Scores ist hervorragend arrangiert und gut anzuhören. Allein Wisdom Of The River People fällt für mich aus dem sehr guten Gesamteindruck heraus. Das Stück ist mir zu generisch und nichtssagend, es fehlt an Ausdruck und Inspiration, was die anderen Stücke aber zu Genüge aufwiegen.



Wertung:
[4 von 5 Sternen!]
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