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Tsa-Vademecum (PDF) als Download kaufen
Verlag: Ulisses Spiele
von Roger (. L. [Verifizierter Käufer]
Hinzugefügt am: 12/17/2014 03:12:59

http://www.teilzeithelden.de/2014/12/17/rezension-dsa-tsa-vademecum/

Ein weiterer Teil der Vademeci-Reihe, sozusagen den Quellenbüchern zu den einzelnen Gottheiten, widmet sich der jungen Göttin Tsa. Unser Redakteur Patrick hat sich also zu einer Reise über den Regenbogen aufgemacht, um herauszufinden, ob das Klischee der verspielten Blumenkinder tatsächlich auf alle ihrer Geweihten zutrifft.

Rezension: DSA – Tsa-Vademecum

Wenn man als Meister bei einer Szenenbeschreibung „... und dort steht eine junge Tsa-Geweihte und lächelt euch an.“ sagt, dann haben die meisten SpielerInnen ein sehr von Klischees behaftetes Bild vor ihrem geistigen Auge: Immer gut gelaunt, verspielt, kindlich, freundlich, hilfsbereit, pazifistisch und vegetarisch – und wahrscheinlich auch noch unter Drogeneinfluss, sonst würde man das ja kaum über einen längeren Zeitraum aushalten.

Dass das etwas (nur ein ganz kleines bisschen ...) an der Realität vorbeischrammt, ist aber auch so gut wie jedem klar, nur fehlten dem Meister bis jetzt häufig schlichtweg Beschreibungen, wie denn eine typische Geweihte der jungen Göttin auszusehen hat. Hier schafft das Vademecum Abhilfe und präsentiert dem geneigten Leser einen wahren Blumenstrauß an Ideen, Ansichten und Beschreibungen, denn schon nach wenigen Seiten wird klar: „Die Tsa-Geweihte“ gibt es nicht. Inhalt Für diejenigen, die mit dem aventurischen Pantheon weniger vertraut sind, möchte ich erst einmal erklären, wer Tsa eigentlich ist. Tsa ist die junge Göttin des Lebens, der Fruchtbarkeit und des beständigen Wandels. Auch wenn sie nicht jünger als die anderen Götter ist, steht sie doch auch für das Kindliche im Menschen, seine Fähigkeit zu Staunen, verspielt zu sein und jeden Tag als neues Abenteuer zu erleben. Des Weiteren steht sie sinnbildlich für die Harmonie, Frieden und die Achtung des Lebens als höchstem Gut. Symbole für sie sind der Regenbogen mit seiner Vielfalt an Farben oder Eidechsen, deren Fähigkeit sich zu häuten symbolisch für Wandel und Wiedergeburt steht. Sie wird hauptsächlich von Paaren mit Kinderwunsch, werdenden Müttern, Hebammen und Heilern verehrt. Somit wäre auch schon das erste Kapitel abgedeckt, das vom Wesen der Göttin handelt.

Ein Magier erzählt

Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Historie ihrer Kirche, wobei ein Problem auftritt, das sich durch das ganze Buch zieht: Die Gleichgültigkeit der Tsa-Geweihten gegenüber der Vergangenheit, die das ständig Neue und somit das heute und morgen hochhalten. So ist der fiktive Autor dieser „Bibel“ auch kein Geweihter der jungen Göttin, sondern ein Magier aus Punin, da wohl kaum einer ihrer Diener die Geduld aufbringen würde, ein solches Projekt anzugehen, geschweige denn es zu beenden. So findet man an dieser Stelle auch keine chronologische Anordnung von geschichtlichen Ereignissen, sondern nur einen groben Überblick über die Entstehung des Tsa-Kultes.

Als nächstes wird das Gefolge der Tsa vorgestellt, welches Heilige wie Sajalana – der Patronin von Empfängnis, Schwangerschaft und Geburt –, Kobolde und Feen bis hin zu abstrakten Konzepten wie der Morgenröte oder dem Frühling umfasst.

Die in jedem Vademecum aufgeführten Gebete sind in diesem Fall nicht nach dem Zweck sortiert, sondern werden als lose Sammlung präsentiert. Sogar ein Hüpfspiel für Kinder ist hier beschrieben, um die Nähe der Göttin zu Kindern und dem Kindlichen zu verdeutlichen.

Was nun folgt, ist eine Aufzählung der heiligen Artefakte und wundersamen Orte, die Tsa zugehörig sind. Diese waren eigentlich schon alle aus Wege der Götter bekannt, werden hier aber nochmals genauer beschrieben. Auch hier wird das Wirken der Göttin deutlich. So lässt sich zum Beispiel mit der „Kreide der Tsa“ das Geschlecht eines ungeborenen Kindes steuern, das Kind wird aber sein Leben lang in seinem Wesen der Göttin ähnlich sein.

Vom Tempeldienst und der Glaubensgemeinschaft handelt das nächste Kapitel und auch hier zeigt sich wieder, dass Regulierungen und festgelegte Dogmen den Geweihten ein Graus sind. Es gibt keine allgemein gültige Tracht, genausowenig wie festgelegte Abläufe beim Gottesdienst oder charakteristische Tempelbauten. Während zum Beispiel in der einen Stadt ein großer Tempel existiert, ist er woanders nur ein umgebautes Wohnhaus oder die Predigten werden einfach auf einer großen Wiese gehalten. Auch Wanderprediger kommen häufig vor, die jedem, der es wissen will, das Wesen der Göttin näherbringen wollen.

Die Glaubensströmungen und Orden der Kirche der Tsa könnten, wie es sich für die Göttin des Wandels und der Vielfalt gehört, kaum unterschiedlicher sein – wenn auch viele davon nicht nur wie Sekten scheinen, sondern auch als solche bezeichnet werden. Hier gibt es eine bunte Auswahl an verschiedensten Gruppierungen, von beinahe schon radikalen Veganer-Pazifisten, den Tsaischa, bis hin zu regelrechten Anarchisten, den Bilderstürmern. Mein persönlicher Favorit sind allerdings die Tsaolin, ein Orden von Geweihten, die durch Askese und körperliche Ertüchtigung, vor allem im Bereich der unbewaffneten Kampfkünste, die Nähe zur Göttin und letzten Endes die Erleuchtung erreichen wollen. Ich finde diese Idee großartig, vor allem, weil es ja keine vergleichbare irdische Gruppierung gibt – nur über eventuell vorhandene entlegene Bergklöster erfährt man hier leider nichts.

Den Abschluss für den Teil der inner-aventurischen Texte bildet das Sammelsurium, eine Sammlung von kurzen Geschichten, Meinungen und Kommentaren von und über die junge Göttin und ihre Geweihten.

Von Aventurien an den Spieltisch

Der letzte Teil des Büchleins bietet dem Leser abschließend konkrete Informationen zur Ausgestaltung eines oder einer Geweihten am Spieltisch. Besonderer Wert wurde hier darauf gelegt, Charaktere zu erstellen, die auch in den meisten Spielgruppen ohne größere Spannungen zu integrieren sind. Hierfür sind die vier elementaren Glaubensgrundsätze aufgeführt, namentlich die Achtung allen Lebens, Erneuerung, Freiheit und der Waffenbann. Nachfolgend werden einige Konzepte für Geweihte vorgestellt, die mitunter sehr unterschiedlich sind und diese Grundsätze sehr unterschiedlich auslegen. Den Abschluss bilden Zusatzinformationen wie die (sehr lockere) Kirchenhierarchie, außerdem werden auch noch zwei neue Liturgien vorgestellt. Preis-/Leistungsverhältnis Gleich eines vorneweg: Nicht jeder, der DSA spielt, braucht dieses Buch. Es ist in erster Linie für Meister gedacht, oder eben Spieler, die eine Tsa-Geweihte (oder einen Tsa-Geweihten) spielen wollen und sich hier entsprechend informieren können. Der Preis von 15 EUR scheint für ein Büchlein dieser Größe zwar etwas hoch, ist aber durch die gute Qualität meiner Meinung nach durchaus gerechtfertigt. Erscheinungsbild Der erste Eindruck bestätigt sich hier auf jeden Fall, denn das Cover des Büchleins ist genauso bunt und abwechslungsreich wie sein Inhalt. Die Schrift auf den schwarz-weißen, auf antik getrimmten Seiten ist gut lesbar, wenn auch manchmal etwas klein – was aber der geringen Größe von gerade einmal DIN A6 geschuldet ist. Illustrationen sind nur spärlich vorhanden und schwanken stark in Stil und Qualität, hier muss ich also leichte Abzüge geben. Charakteristisch für die Reihe sind die sogenannten „Vakatseiten“, die einzeln zwischen den Kapiteln und im Dutzend am Ende des Buches auftreten und Platz für eigene Notizen bieten. Das müsste meiner Ansicht nach zwar nicht sein, denn kaum jemand, den ich kenne, macht handschriftliche Notizen in seine Rollenspielbücher, es ist aber immerhin eine nette Möglichkeit, ein Buch einfach 15 Seiten länger zu machen, als es eigentlich wäre.

Ich hatte zur Ansicht zwar nur die PDF-Version, gehe aber davon aus, dass die gedruckte Ausgabe den anderen Büchern der Reihe entspricht: mattes Papier in angenehmer Stärke, ein stabiler Einband und eine feste Bindung.

Störend fällt allerdings auf, dass die Höhe des Buchs etwas geringer ist als bei den anderen Büchern der Reihe, was im Regal natürlich weniger gut aussieht.

Fazit Das Tsa-Vademecum bietet dem interessierten Spieler oder Meister einen reichhaltigen Fundus an Ideen, sodass es ein Leichtes sein dürfte abwechslungsreiche und einzigartige NSC oder SC auszugestalten. Die Unterteilung in einen inner-aventurischen und einen irdischen Teil ist gut gelungen, und fängt gerade bei ersterem die Stimmung der Kirche der jungen Göttin sehr schön und atmosphärisch ein. Das große Manko ist allerdings das komplette Fehlen von konkreten, immer gültigen Grundsätzen der Geweihten, was thematisch zwar durchaus passend ist, den Leser aber an einigen Stellen eher verunsichert. Durch das zusätzlich noch andere Format gegenüber den anderen Vademeci kann ich diesem – eigentlich sehr interessantem und liebevoll geschriebenen - Büchlein leider keine bessere Wertung geben.



Wertung:
[3 von 5 Sternen!]
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