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Verlag: Ulisses Spiele
von Roger L. [Verifizierter Käufer]
Hinzugefügt am: 07/07/2014 04:55:26

Der elfte Quel­len­band des Schwar­zen Auges beschäf­tigt sich inten­siv mit den Aus­bil­dungs­stät­ten von Krie­gern und Schwert­ge­sel­len; zwei der viel­leicht belieb­tes­ten Kämp­f­er­pro­fes­sio­nen, die bis­her aller­dings eher stief­müt­ter­lich behan­delt wur­den. Sämt­li­che große Krie­ger­schu­len des Kon­ti­nents wer­den vor­ge­stellt und um einige klei­nere ergänzt. Ebenso erhal­ten die Aus­bil­dungs­me­tho­den der bekann­ten Schwert­meis­ter eine aus­führ­li­chere Würdigung.

Bereits dem Vor­wort ist zu ent­neh­men, dass es dabei mit­nich­ten nur um die Dar­stel­lung der Schu­len gehen soll, son­dern dass den Pro­fes­sio­nen mehr Tiefe und ein ein­zig­ar­ti­ger Hin­ter­grund ver­lie­hen wer­den soll. Ebenso möchte Redak­teur Mar­tin Schmidt die Aka­de­mien als Hand­lungs­orte in Aben­teu­ern eta­blie­ren und Spiel­lei­tern Anre­gun­gen für deren Ein­satz im Rol­len­spiel liefern.

Exkurs: Der Krie­ger im Uni­ver­sum des Schwar­zen Auges. Die Pro­fes­sion des Krie­gers istso alt wie das Spiel­sys­tem selbst. Er war damals die klas­si­sche Rollenspiel-Kämpfer-Klasse, mit star­ken Anlei­hen beim irdi­schen Rit­ter­tum. Zwar gesell­ten sich als­bald hüh­nen­hafte Thor­wa­ler (nach dem Vor­bild der Wikin­ger) dazu – und auch der kampf­starke Zwerg hatte sei­nen Auf­tritt bereits in der Urfas­sung – doch der Krie­ger bewahrte seine Beliebt­heit bei der Spie­ler­schaft. In der drit­ten Edi­tion wur­den dann erst­mals ver­schie­dene Aka­de­mien vor­ge­stellt; gleich­zei­tig wur­den aber auch wirk­li­che Rit­ter zum ers­ten mal erwähnt, und der Krie­ger bekam lang­sam ernst zu neh­mende Kon­kur­renz. Aber erst mit der (noch) aktu­el­len vier­ten Regel­fas­sung wurde die­ser, wie auch die Geweih­ten der Kriegs­göt­tin Ron­dra, wirk­lich spiel­bar und um wei­tere Kampf­pro­fes­sio­nen wie den Fähn­rich und eben auch den Schwert­ge­sel­len ergänzt. Nichts­des­to­trotz blieb der Krie­ger eine beliebte Spie­l­er­klasse – nicht zuletzt, weil er regel­tech­nisch bevor­teilt wurde. Wie sich die Sache bei DSA5 ver­hal­ten wird, muss die Zukunft zeigen …

Inhalt

Dem Thema des Ban­des fol­gend, glie­dert sich Klin­gen­tän­zer grob in zwei Abschnitte: Der Erste beschäf­tigt sich mit den Krie­ger­aka­de­mien, der Zweite, etwas kür­zere, mit den Schu­len für Schwert­ge­sel­len. Bei­den Tei­len wurde eine (zu) knappe all­ge­meine Betrach­tung der Pro­fes­sion vor­an­ge­stellt. Im Anhang fin­den sich dann noch Medi­en­hin­weise zum Thema.

Die Beschrei­bun­gen der über 30 ver­schie­de­nen Schu­len folgt dabei erfreu­li­cher­weise stets dem­sel­ben Auf­bau: Ein­lei­tend wer­den wich­tige Daten in einem klei­nen Kas­ten zusam­men­ge­fasst. Einem kur­zen Ingame-Text folgt dann eine Über­sicht über die geschicht­li­chen Eck­punkte der Ein­rich­tung. Und im Leben an der Schule/Akademie wird auf Aus­stat­tung und Aus­bil­dung an der ent­spre­chen­den Lehr­an­stalt ein­ge­gan­gen. Hier wird eben­falls the­ma­ti­siert, wie sich die Prin­zi­pi­en­treue (ein regel­tech­ni­scher Nach­teil) der Schü­ler im Spiel äußert. Des Wei­te­ren wer­den wich­tige Per­so­nen cha­rak­te­ri­siert und ihre Bedeu­tung für die Aus­bil­dung beschrie­ben. Anschlie­ßend wer­den Hel­den aus der ent­spre­chen­den Anstalt genauer beleuch­tet und, zu guter Letzt, Vor­schläge gege­ben die Aka­de­mie ins Spiel einzubinden.

Abge­run­det wer­den diese Beschrei­bun­gen durch ver­schie­dene Käs­ten: Zum Einen wer­den in der (durch­aus umstrit­te­nen) Kate­go­rie Was denkt …? ver­schie­dene Ansich­ten der Abgän­ger zu ande­ren Aka­de­mien und Grup­pen (und umge­kehrt) the­ma­ti­siert. Das ist zwar oft amü­sant zu lesen, aber sel­ten wirk­lich infor­ma­tiv. Zum Ande­ren wer­den von jeder Schule Mys­te­rien offen­bart, von denen erfreu­lich viele dem Spiel­lei­ter zur freien Ver­wen­dung über­las­sen wer­den. Je nach Aka­de­mie wer­den zum Teil auch noch andere The­men in einem Kas­ten behandelt.

Das alles klingt nach mehr, als es tat­säch­lich ist. Da kaum eine Aus­bil­dungs­stätte auf über fünf Sei­ten beschrie­ben wird, kön­nen die meis­ten der genann­ten Punkte ledig­lich ange­ris­sen wer­den – mei­ner Mei­nung nach der größte Kri­tik­punkt am vor­lie­gen­den Band! Dass ich ein­mal eine DSA–Publi­ka­tion als zu wenig detail­liert kri­ti­sie­ren würde, hätte ich nicht gedacht – Das Schwarze Auge steht ja nicht ganz zu Unrecht in Ver­dacht der Erfin­der der Hart­wurs­tig­keit zu sein. In die­sem Fall wäre es aber wohl tat­säch­lich sinn­vol­ler gewe­sen, Klin­gen­tän­zer auf zwei Bücher auf­zu­spal­ten, um Krie­ger und Schwert­ge­sel­len unab­hän­gig von­ein­an­der aus­rei­chend zu würdigen.

Der zweite Kri­tik­punkt, der sich uner­freu­lich durch den gesam­ten Band zieht, ist das schlechte Lek­to­rat. Immer wie­der fin­den sich inhalt­li­che Wider­sprü­che und Recht­schreib­feh­ler. Beson­ders ärger­lich sind aber die zahl­rei­chen gram­ma­ti­ka­li­schen Feh­ler, vor denen fast keine Schule ver­schont blieb. Hier wurde offen­bar im Schnell­ver­fah­ren gear­bei­tet. Zudem fin­den sich auch im Satz immer wie­der klei­nere Ungenauigkeiten.

Noch ein­mal zurück zu den ein­lei­ten­den Kurz­in­fos: In Anbe­tracht ihrer expo­nier­ten Stel­lung ist der Infor­ma­ti­ons­ge­halt doch halb­wegs beschränkt und das Lek­to­ra­tist nicht wesent­lich bes­ser als im Rest des Buches. Neben his­to­ri­schen Per­so­nen hätte man hier zumin­dest noch das Grün­dungs­da­tum und die aktu­elle Lei­tung nie­der­schrei­ben kön­nen und auch die Angabe der Aka­de­mieg­röße wider­spricht einige Male dem Fließ­text. Bei Bezie­hun­gen, Finanz­kraft und Aus­stat­tung hat man lei­der auf die bekannte, aber nir­gendwo spe­zi­fi­zierte sie­ben­stu­fige Skala zurück­ge­grif­fen, die ich ziem­lich nichts­sa­gend und belie­big finde. Hier hätte man gut genauere Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen geben kön­nen, die den ein­zel­nen Schu­len sicher­lich auch mehr Pro­fil ver­lie­hen hät­ten; bei Eini­gen wurde dies ja zumin­dest ansatz­weise versucht.

Die Krie­ger­aka­de­mien – same same …

Wirk­lich aus­führ­lich behan­delt wer­den weder die ein­zel­nen Schu­len, noch die Krie­ger­aka­de­mie im All­ge­mei­nen. Vie­les ergeht sich in Andeu­tun­gen und wider­spricht sich gerne auch mal inhalt­lich. Nichts­des­to­trotz haben sich die zahl­rei­chen Auto­ren bemüht, Spie­lern und Meis­tern die Klasse des Krie­gers näher­zu­brin­gen und den unter­schied­li­chen, über den Kon­ti­nent ver­teil­ten, Aus­bil­dungs­stät­ten ein eigen­stän­di­ges Pro­fil zu verleihen.

Dass dies eine undank­bare Auf­gabe ist, wird schnell klar: Im Gegen­satz zu den Magier­aka­de­mien glei­chen sich die Krie­ger­schu­len natür­lich stark. Von regio­na­lem Flair und unter­schied­li­chen Feind­bil­dern abge­se­hen, sind die Aus­bil­dungs­ziele und –inhalte größ­ten­teils doch sehr ähn­lich – Unter­schiede fin­den sich dem­nach auch eher im Fluff. Dem Spie­ler wer­den zumin­dest Anre­gun­gen gege­ben, sei­nen Cha­rak­ter rol­len­spie­le­risch zu indi­vi­dua­li­sie­ren und sich Anek­do­ten aus sei­ner Aus­bil­dung zu überlegen.

Was ich mir an die­ser Stelle deut­lich mehr gewünscht hätte (was bei weni­gen Aka­de­mien zumin­dest ange­deu­tet wird), wäre eine stär­kere Unter­scheid­bar­keit ver­schie­de­ner Abgän­ger der­sel­ben Schu­len. All­ge­mein füh­len sich Krie­ger – bei allen Unter­schied­lich­kei­ten – vom Crunch her immer ziem­lich ähn­lich an. Der Grund­feh­ler hier­bei liegt aber bereits im Regel­werk begrün­det: Die Scha­blone der Pro­fes­sion ist bereits rela­tiv starr und auch die Modi­fi­ka­tio­nen nach Schule glei­chen sich oft zu sehr. Hier wäre mehr Mut zur Ver­än­de­rung ange­bracht gewe­sen – die Start­werte des Wei­de­ner Krie­gers aus Baliho, bei­spiels­weise, wur­den ja auch angepasst.

Die Qua­li­tät der Beschrei­bung der unter­schied­li­chen Schu­len ist zudem sehr durch­wach­sen. Posi­tiv ste­chen hier eher die Exo­ten her­vor, die natür­lich auch prä­gnan­ter abgrenz­bar sind. Mut­ter Ron­dra auf Hylai­los sei hier exem­pla­risch erwähnt, aber auch die Krie­ger­schule Rom­mi­lys und die Aka­de­mie der Kriegs– und Lebens­kunst zu Vinsalt. Andere sind dafür sehr trist zu lesen und wir­ken unin­spi­riert. Ein Nega­tiv­bei­spiel ist die oben erwähnte Bali­hoer–Aka­de­mie (der zudem die Geheim­nisse für den Spiel­lei­ter fehlen).

Auch sehr schade finde ich, dass den vier neu vor­ge­stell­ten Schu­len (die alle durch­aus inter­es­sant wir­ken) so wenig Platz ein­ge­räumt wurde. Eigent­lich hätte aber jede Krie­ger­aka­de­mie einige zusätz­li­che Sei­ten ver­dient gehabt, um sie wirk­lich mit Leben zu erfül­len. Zusam­men mit einer aus­führ­li­che­ren Vor­stel­lung der Pro­fes­sion wäre dies ein – kur­zer aber wür­di­ger – eige­ner Band gewesen.

Die Schwertgesellen-Schulen – … but different

Das meiste oben Gesag­te­trifft auch auf die Beschrei­bung der Schwert­meis­ter zu, ledig­lich man­gelnde Unter­scheid­bar­keit kann man den ins­ge­samt elf Kampf­sti­len nicht vor­wer­fen. Gene­rell scheint die­ser zweite Teil des Buches der Inter­es­san­tere zu sein, mög­li­cher­weise aber auch nur, weil der Schwert­ge­selle die deut­lich jün­gere Pro­fes­sion ist und weni­ger ver­staubt wirkt (siehe dazu auch obi­gen Exkurs).

Als sehr schön emp­fand ich, dass auf unter­schied­li­che Schlag­va­ri­an­ten und –kom­bi­na­tio­nen und deren regel­tech­ni­sche Bedeu­tung und Umset­zung ein­ge­gan­gen wird. Hier hätte man gerne auch noch mehr ins Detail gehen kön­nen. Ebenso wie bei den Krie­gern wäre ganz all­ge­mein mehr Platz wün­schens­wert gewe­sen. Vor allem das – eigent­lich sehr inter­es­sante – Kapi­tel über den maras­ka­ni­schen Buskur-Stil könnte von einer dras­ti­schen Stei­ge­rung der Sei­ten­zahl deut­lich profitieren.

Eben­falls sehr gut gefal­len hat mir der Abschnitt über die Bril­lant­zwer­gi­schen Schwert­ge­sel­len. Hier wur­den Fun­facts und Hard­facts sehr unter­halt­sam ver­wo­ben. Das gesamte Schwertgesellen-Kapitel ist voll die­ser klei­nen Schrul­lig­kei­ten, die ich am Schwar­zen Auge so sehr schätze. Gerade des­halb hätte auch die­ser Teil des Buches eigent­lich eine eigene Ver­öf­fent­li­chung ver­dient gehabt. Dann wäre auch genug Platz gewe­sen, die Aben­teu­er­auf­hän­ger genauer auszuarbeiten.

Den Schu­len nach­ge­ord­net wur­den zwei Kapi­tel, die sich mit den Kar­rie­re­mög­lich­kei­ten frisch­ge­ba­cke­ner Schwert­ge­sel­len beschäf­ti­gen: zum einen Der Weg zur Schwert­meis­ter­schaft, zum ande­ren Die Grün­dung einer eige­nen Schwert­ge­sel­len­schule. Das sind schöne Anre­gun­gen, vor allem Letz­te­res bleibt mir aber dann doch zu vage. Auch hier wäre mehr Inhalt wün­schens­wert gewesen.

Preis-/Leistungsverhältnis

Für 30 EUR bekommt man hier 184 Druck­sei­ten gebo­ten. Das ist, gerade in Anbe­tracht der vie­len Feh­ler, ein ziem­lich stol­zer Preis. Dafür wur­den die Texte und Zeich­nun­gen aber zumin­dest neu ange­fer­tigt und nicht ein­fach nur aus ande­ren Publi­ka­tio­nen kopiert. Den­noch erscheint mir der Preis – summa sum­ma­rum – doch überzogen.

Erschei­nungs­bild

Klingentänzer DSA CoverDas Titel­bild von Klin­gen­tän­zer ist zwar hübsch, will das Thema des Ban­des jedoch nicht so recht ver­ra­ten. Das Hard­co­ver ist wie üblich qua­li­ta­tiv hoch­wer­tig ein­ge­schla­gen und größ­ten­teils ordent­lich gesetzt. Auch ein sehr umfas­sen­der Index ist vor­han­den. Die digi­tale Ver­sion ent­spricht der gedruck­ten, mit ein­ge­pfleg­ten Lesezeichen.

Bei über 50 Zeich­nun­gen fin­det sich auf min­des­tens jeder zwei­ten Dop­pel­seite eine schöne Illus­tra­tion. Beson­ders Elif Nele Sie­ben­pfeif­fersIllus­tra­tio­nen möchte ich hier her­vor­he­ben. Auch die Wap­pen und Sie­gel der Schu­len sind gra­fisch gut umge­setzt, auch wenn jenes der Aka­de­mie von Garethnicht mit der Beschrei­bung über­ein­stimmt. Gebäu­de­kar­ten sind keine vor­han­den, was zwar schade ist, aber auch nicht zwingend.

Fazit

Klin­gen­tän­zer ist eine nette Ver­öf­fent­li­chung für Lieb­ha­ber von Schwert­ge­sel­len und Krie­gern, aber auch für diese defi­ni­tiv kein Must-have. Der Mehr­wert die­ses Buches hält sich stark in Gren­zen. Spie­lern und Spiel­lei­tern bie­tet der Band schöne Anre­gun­gen, mehr aber auch nicht. Mich hat die­ses Buch nie wirk­lich vom Hocker geris­sen, da kön­nen auch die vie­len, ansehn­li­chen Zeich­nun­gen das Ruder nicht mehr her­um­rei­ßen. Ärger­lich sind zudem die zahl­rei­chen (Flüchtigkeits-)Fehler.

Das ist schade, denn das Thema hätte eine ordent­li­che Publi­ka­tion ver­dient gehabt! Eine deut­lich detail­lier­tere Betrach­tung der Pro­fes­sio­nen, bei gleich­zei­tig stär­ke­rer Abgren­zung unter­ein­an­der, wäre wün­schens­wert gewe­sen. Dafür wäre ich dann auch gerne bereit gewe­sen mein Geld in zwei Bücher zu inves­tie­ren (min­des­tens aber das für mich inter­es­sante aus­zu­wäh­len). So aber kann Klin­gen­tän­zer wohl nie­man­den so recht zufrie­den stel­len; es ist weder Fisch noch Fleisch.



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