Da es nicht nur das erste DSA5-Soloabenteuer ist, sondern auch das erste das ich in diesem Jahrtausend gespielt habe, möchte ich hier eine kurze Rezension verfassen.
Technische Umsetzung: 4,5/5
Die technische Umsetzung finde ich sehr gut gelungen. Das PDF ist qualitativ einwandfrei und mit ausreichend Lesezeichen versehen (Stadtplan, Anfang, Ende, Epilog, Anhang und jeder 10. Abschnitt).
Die einzige Möglichkeit wie man es für mich noch verbessern könnte, wären Hyperlinks die einen beim Anclicken eines Abschnittes direkt dorthin bringen.
Das Fehlen dieser Hyperlinks finde ich jetzt nicht besonders tragisch, da man über die Lesezeichen immer noch sehr schnell den richtigen Abschnitt findet. Man muss dann halt noch ein bis zwei Seiten vor oder zurück blättern, aber in einem gedruckten Buch muss man oft deutlich mehr blättern um den richtigen Abschnitt zu finden. Mit Hyperlinks gäbe es von mir 5/5 für die technische Umsetzung.
Inhalt: 3/5
Zum Inhalt muss ich sagen, dass meine Erwartungen größtenteils erfüllt wurden. Das Abenteuer ist sehr gut aufbereitet für Leute, die noch nie zuvor DSA gespielt haben.
Der angehängte Charakter ist von den Werten gut fürs Abenteuer gerüstet. Dennoch ist das Abenteuer rein technisch mit anderen Helden die ähnlich aufgestellt sind problemlos spielbar.
Allerdings ist das Abenteuer von den Beschreibungen sehr stark auf diesen Charakter gemünzt und da hat sich meiner Meinung nach der Fehlerteufel eingeschlichen. Im Abenteuer wird mehrmals die Herkunft des Charakters aus dem Hafenviertel von Havena betont, und dass er es niemals verlassen hat. Die Beschreibung des Charakters gibt jedoch als Herkunft Vinsalt an und erzählt auch dass er sich in diversen anderen Städten rumgetrieben hat.
Diese extreme Fokusierung auf den Charakter (den ich nicht verwendet habe) hat mich beim Spielen etwas genervt (man könnte z.B. statt da du im Hafenviertel von Havena aufgewachsen bist und es nie verlassen hast auch schreiben da du den größten Teil deines Leben in den einfacheren Vierteln der Städte verbracht hast), als ich mir dann jedoch anschließend den Charakter noch mal genauer angeschaut habe und mir bewusst wurde das es zu ihm gar nicht passt da fand ich es echt störend.
Mir ist bewusst, dass ein Soloabenteuer natürlich sehr wenig Handlungsspielraum lässt, dennoch fühlte ich mich in diesem Abenteuer weniger als Akteur als als Spielball. Ich finde nicht, dass man behaupten kann dass der Charakter die Geschichte aufklärt, sondern er wird reingezogen und beobachtet sie.
Nachdem ich das Abenteuer beendet habe, habe ich mir den Spaß gemacht und bei ein paar Abschnitten (vor allem im letzten 1/4 des Abenteuers) alternative Wege genommen, leider führten die meist spätestens im übernächsten Abschnitt wieder zum selben Ziel. Ein klein wenig Einfluss auf die Handlung hier und dort hätte ich schon schön gefunden.
Die Schauplätze an sich sind schön und stimmig beschrieben und auch ein wenig Humor fehlt nicht. Das Lesen an sich hat schon Spaß gemacht und wenn der Held mehr als Akteur beschrieben würde wäre es eine schöne Geschichte.
Alles in allem kann ich dem Inhalt trotzdem nur 3/5 geben, da die Rolle des Helden im Abenteuer einfach zu gering ausfällt und es mich schon stört dass der Hintergrund des vorgeschlagenen Charakters massiv von seiner Beschreibung im Abenteuer abweicht.
Für die Gesamtwertung von 3/5 ziehe ich nur den Inhalt heran. Da ich den technisch einwandfreien Zustand ehr als selbstverständlich ansehe hätten grobe technische Mängel (die es jedoch nicht gibt) zu einer Abwertung geführt, der einwandfreie Zustand führt jedoch nicht zu einer Aufwertung.
Wertung: | | [3 von 5 Sternen!] |
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